Wie schaffen wir es, dass Jugendliche und Eltern den Wert der Berufslehre erkennen?

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Immer häufiger melden Eltern ihre Kinder für Vorbereitungskurse für das Gymnasium an. Teilweise zahlen sie enorme Preise, damit ihre Kinder für die Aufnahmeprüfungen vorbereitet werden. Wieso ist das so? Welche Auswirkungen hat das auf den Fachkräftemangel? Und wie steigern wir die Bekanntheit unseres Bildungssystems? Diese und weitere Fragen besprechen wir mit Margrit Stamm, Professorin em. für Pädagogische Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Universität Fribourg, in der 19. Podcast-Folge von Inside Berufsbildung.

 

In diesem Blog-Beitrag:

 

Quelle: YouTube 2023

Welche Auswirkungen haben die Gymivorbereitungskurse auf die Chancengleichheit und -gerechtigkeit?

Die Vorbereitungskurse kosten eine grosse Summe Geld, was sich auf die Chancengleichheit auswirkt. Ausserdem können die Schüler:innen mit den Vorbereitungskursen geformt werden. Damit ist es ihnen möglich, mit grösserer Anstrengung ins Gymi zu kommen. Dies wirkt sich ebenfalls auf die Chancengleichheit aus, denn es gibt Schüler:innen, die das Köpfchen dazu hätten, jedoch die (finanziellen) Möglichkeiten nicht besitzen, Vorbereitungskurse zu besuchen. Man weiss nämlich, dass es eine bestimmte Vorbereitung benötigt, um diese Aufnahmeprüfung zu bestehen.

 

Welche Rolle spielen die Eltern bei der Berufswahl ihrer Kinder?

Die Kinder werden enorm unter Druck gesetzt. Eine These von Margrit Stamm ist, dass diese Kinder teilweise Burnout gefährdet sind. Sie könnten psychische Probleme erleiden, die dann behandelt werden müssten. Diese Kinder sind sehr angepasst, aber auch sehr unglücklich und überfordert.

 

Wie wirkt sich die gesamte Situation auf den Fachkräftemangel aus?

Wenn mehr Jugendliche ins Gymnasium gehen, dann führt diese Situation dazu, dass immer weniger Jugendliche sich für eine Berufslehre entscheiden. Es ist nicht nur das Gymnasium, welches viele Schüler:innen akquiriert, sondern es sind auch die Fachmittelschulen. Es führt dazu, dass die Jugendlichen nicht mehr nach ihren persönlichen Neigungen und nach ihren Fähigkeiten den Bildungsgängen zugeteilt werden. Traditionelle Berufe gehen unter und verschwinden, weil fast alle Jugendliche “studieren” möchten.

Wir machen aus potenziell guten Handwerkern mittelmässige Akademiker. Der Grund hierfür ist, dass sehr viele junge Menschen, die aus gut situierten Verhältnissen kommen, ins Gymnasium gehen, jedoch nicht motiviert dazu sind. Die fehlende Motivation zeigt sich später, weil sie nicht wissen, wie sie weitermachen sollen. Zusätzlich gibt es Kinder aus Migrantenfamilien resp. Arbeiterfamilien, die intellektuell gut sind und interessiert wären, aber ihnen der Zugang zum Gymnasium verwehrt. Sie werden in die Berufsbildung gelenkt. Margrit bin überzeugt davon, wenn das Verhältnis stimmen würde, dann hätte die Schweiz mehr Akademikerkinder in der Berufslehre und mehr Arbeiterkinder im Gymnasium.

Inside Berufsbildung Yousty Blog Statement Margrit

Abbildung 1: Zitat von Margrit Stamm (Quelle: Eigene Darstellung)

Tipps, wie man den Wert der Berufslehre aufzeigen kann?

 

Neugierig geworden? Dann höre dir die Podcast-Folge in voller Länge an!

 

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Sandra Stojanova

Sandra möchte mit ihrem Einsatz Jugendliche auf ihrem Weg bei der Lehrstellensuche unterstützen, damit sie zu ihrem Glück finden und im passenden Beruf durchstarten können.

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