Ich bin gegen die Wunschlehre meines Kindes

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Ihr Kind begibt sich langsam in Richtung Berufswahl oder ist schon mittendrin und interessiert sich für einen Beruf, der so gar nicht Ihren Vorstellungen entspricht? Wir zeigen Ihnen auf, wie Sie Ihr Kind dennoch bei der Lehrstellensuche unterstützen können. 

In diesem Blog-Beitrag:

 

Das Schweizer Bildungssystem

Zunächst einmal vorweg: Eine "schlechte" Lehrstelle gibt es in der Schweiz nicht. Egal, welchen Lehrberuf Ihr Kind auswählt, es gibt zahlreiche Wege für Weiterbildungen und Weiterentwicklungen. Im Schweizer Bildungssystem stehen einem alle Möglichkeiten offen. Hier haben wir schon einmal ausführlich dazu geschrieben. 

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Dies bedeutet: Ihr Kind wird wahrscheinlich nicht sein ganzes Leben auf dem genau gleichen Beruf bleiben, sondern kann sich in die Richtung weiterentwickeln, die es am meisten interessiert. 

Einen Beruf finden, der passt

Das wichtigste ist, dass Ihr Kind einen Beruf findet, der zu ihm passt und der seine Interessen und Stärken widerspiegelt. Schliesslich soll es die nächsten 2-4 Jahre gerne zur Arbeit gehen – mit einer positiven Einstellung lernt es sich viel besser. Daher sollten Jugendliche so viele Berufe wie möglich kennenlernen, bevor sie sich für eine Lehre entscheiden. So erhalten sie einen Einblick, was ihnen tatsächlich gefällt. Eine gute Grundlage dafür ist das Ausfüllen unseres Berufs-Finders, der den Jugendlichen am Ende eine Liste mit Berufen anzeigt, die zu ihm passen. 

Quelle: Youtube (2023)

Zum Berufs-Finder

Auf Basis dessen empfehlen wir, so viele Schnupperlehren wie möglich zu machen, um die Tätigkeiten auch wirklich ausprobieren zu können. 

Wichtig ist ausserdem, dass die schulischen Leistungen mit den Anforderungen der Lehre übereinstimmen. Ist Mathe einer der schulischen Schwerpunkte in der Lehre, Ihr Kind schreibt in diesem Fach jedoch regelmässig tiefe Noten, wird ihm die Lehre schwerfallen. In einem solchen Fall geht schnell auch die Motivation für den Beruf verloren und dies soll nicht sein. Auf den Berufsbildern sehen die Jugendlichen jeweils die Anforderungen für den Beruf und können so abschätzen, ob diese mit ihren Fähigkeiten übereinstimmen. Dabei können Sie Ihr Kind sehr gut unterstützen. Schauen Sie mit ihm die Noten an und vergleichen sie diese mit den Anforderungen.

 

Zu den Berufsbildern

Über den Berufswunsch sprechen

Sprechen Sie mit Ihrem Kind ausführlich über seinen Berufswunsch und erfahren Sie mehr darüber, warum es genau dieser Beruf sein soll. Welche Vor- und Nachteile bringen dieser Beruf oder diese Firma mit sich? Was gefällt ihrem Kind daran besonders gut? Erläutern Sie Ihrem Kind, weshalb Sie diesen Lehrberuf nicht für passend empfinden – vielleicht bringt diese Lehre einen sehr frühen Arbeitsbeginn mit sich und Sie wissen, dass Ihr Kind morgens nur schwer aus dem Bett kommt. Derartige Aspekte sehen die Jugendlichen oft nicht sofort und daher kann ein Austausch darüber sehr hilfreich sein. 

Fazit

Einen "schlechten" Lehrberuf gibt es nicht – wichtig ist, dass die Lehre zu Ihrem Kind passt. Was zählt ist, dass sich Ihr Kind während der Lehrzeit wohl fühlt und gerne zur Arbeit geht. Danach kann es dank dem durchlässigen Schweizer Bildungssystem noch immer eine andere Richtung einschlagen. Unterstützen Sie Ihr Kind auf dem Weg zur Lehrstelle und sprechen Sie mit Ihm darüber. Entscheiden sollte Ihr Kind am Ende jedoch selbst, welchen Beruf es am liebsten lernen möchte. 

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Stefanie Näf

Stefanie informiert und unterstützt mit Herzblut die Jugendlichen bei der Lehrstellensuche und will den Schüler:innen aufzeigen, was es für tolle Ausbildungsmöglichkeiten in der Schweiz gibt.