Psychische Gesundheit – so kannst du Jugendliche unterstützen

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Wie kann man Jugendliche in der Ausbildung optimal bei ihren psychischen Problemen und Schwierigkeiten unterstützen? Lulzana Musliu, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit der Pro Juventute und Steffi von yousty.ch tauschen sich in der vierten Podcastfolge über Tipps, Tricks und Anlaufstellen wie 147 aus. 

In diesem Blog-Beitrag:

 

Die Corona Pandemie – ewig lang für Jugendliche

Druck, Stress, Depressionen: Man fühlt sich einfach nicht mehr wohl. Psychische Probleme sind in der Gesellschaft zwar nichts Neues, haben aber seit der Corona-Krise unter den Jugendlichen zugenommen; insbesondere ihre Zukunfts- und Versagensängste sprechen die jungen Menschen in den Hörer des Sorgentelefons 147, weiss Lulzana Musliu. Anfangs der Pandemie noch geplagt von Einsamkeit, setzte während der zweiten Welle im Herbst und Winter eine Corona-Müdigkeit ein, geprägt von Neuanfängen voller Unsicherheit und Versagensängsten. Eine Zeit, die sich für die Jugendlichen wie eine Ewigkeit anfühlte. 

In dieser herausfordernden Zeit versucht 147 als unterschwelliges Gratisangebot es den Jugendlichen möglichst leicht machen, sich schriftlich oder telefonisch Hilfe zu holen. Erfahrungsgemäss wenden sich junge Menschen bei Sorgen und Schwierigkeiten Unterstützung an ihr enges und gleichaltriges Umfeld, das heisst insbesondere ihrem Freundeskreis, meint Musliu. Aber: Auch als Berufsbildner:in kann man eine Bezugsperson für die Jugendlichen sein.

Quelle YouTube 2022

So kann man als Lehrbetrieb helfen

Psychische Probleme machen sich bei jedem auf eine andere Weise bemerkbar, aber das grösste Indiz sind Verhaltensänderungen. Ist der/die Jugendliche möglicherweise häufiger krank, zieht sich zurück oder ist gereizter? Wer den Lernenden von Beginn an Vertrauen schenkt, das heisst ihnen auf Augenhöhe begegnet und in Entscheidungen miteinbezieht, der/die bekommt das Vertrauen von den Jugendlichen auch zurückgeschenkt. Das setzt auch voraus, als Berufsbildner:in das eigene Verhalten zu reflektieren und sich zu überlegen, ob und inwiefern man zum psychischen Leiden der Jugendlichen beiträgt. Das Ziel ist es, als Lehrbetrieb psychische Probleme der selbsternannten “Generation Lost” zu enttabuisieren. Gesundheit ist wichtig und deshalb lohnt es sich, präventiv in die Gesundheitsförderung zu investieren. So profitiert auch der Arbeitsmarkt langfristig von mental gesunden und kompetenten Fachkräften. Die Devise: Schnell und doch subtil zu handeln, aber Achtung: “Man kann nicht alles lösen”, betont Musliu. Deshalb sei es wichtig, die Jugendlichen auf Anlaufstellen und Beratungsstellen aufmerksam zu machen; insbesondere junge Männer denen die Problem oftmals schwerer über die Lippen gehen. 

Wie kann die Psychische Gesundheit eine Lehre beeinflussen? 

Viele Jugendliche haben psychische Probleme, die verschiedenste Ursachen haben. Grosse Einflussfaktoren sind da Druck und Stress, allfällige Probleme Zuhause oder im Freundeskreis, die Ursachen können vielseitig sein und nicht immer klar erkennbar. Diese psychischen Belastungen können sich stark auf den Körper und das Leben der Jugendlichen auswirken. 

Wenn Jugendliche eine Lehre beginnen, beginnt ein neuer Lebensabschnitt und das Leben ändert sich merklich. Diese Umstellung kann schwer sein und Jugendliche stark belasten. Diese psychische Belastung kann die Jugendlichen überfordern, was Ihre Leistungen beeinflusst. Einerseits kann die Konzentrationsfähigkeit stark beeinträchtigt werden und andererseits kann die physische Gesundheit Schaden nehmen und die Jugendlichen sind öfter krank. Beides führt zu schlechteren Ergebnissen sowohl in der Berufsschule als auch im Lehrbetrieb selbst. Im Extremfall kann das dazu führen, dass Jugendliche ihre Lehre abbrechen oder gehen müssen, wenn die erbrachten Leistungen nicht den Ansprüchen der Schule oder des Lehrbetriebs entsprechen.  

Die letzten zwei Jahre stellten eine grosse Herausforderung für Jugendliche dar. Lulzana Musliu ist jedoch schwer beeindruckt, wie reflektiert und solidarisch die Generation Z ist. “Die Generation hat was drauf!”

 

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Manuel Nigg

Manuel ist Quereinsteiger und hat eine Lehre als Fachmann Betreuung absolviert. Bei Yousty beginnt er mit einen neuen Lebensabschnitt in der Arbeitswelt als Trainee und möchte mit viel Motivation und Elan, die Jugendlichen auf dem Weg in die Berufswelt unterstützen.

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