Berufswahl findet online statt

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Ein Grossteil der Generation Z befindet sich mitten in der Lehrstellensuche - oder befasst sich zum ersten Mal mit dem Thema Berufswahl. Dazu gibt es spannende neue Erkenntnisse zu den Fragen: Welche Medien nutzen die Jugendlichen bei der Lehrstellensuche? Wer ist dabei die wichtigste Ansprechperson? Bewerben sich die Jugendlichen immer noch nicht ausschliesslich online? Im Gegenzug ist es auch spannend zu wissen, was die Ausbildungsbetriebe verlangen, wie sie den Markt wahrnehmen und welche Kanäle sie für die Lehrstellenbesetzung kennen und nutzen.

 

In diesem Blog-Beitrag:

 

Online informieren und bewerben

Im Juni 2023 hat Yousty eine Umfrage bei 1'407 Jugendlichen durchgeführt und Fragen zur dualen Berufsbildung gestellt. Das Internet ist mit 52.6% klar die wichtigste Informationsquelle für die Jugendlichen. Social Media liegt mit 30.3% auf dem zweiten Platz. Die restlichen Medien sind weit abgeschlagen.

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Die befragten Firmen nehmen die Bewerbung am häufigsten mit 29.2% per E-Mail entgegen. Auf dem zweiten Platz kommt die Bewerbung per Post mit 24.8%. Dass sich die Online-Bewerbung noch nicht ganz so etabliert hat, wie in der Erwachsenenwelt, liegt unter anderem am Einfluss der Eltern sowie der Lehrpersonen - aber auch daran, dass noch viele Firmen auf die Post-Bewerbung Wert legen, wie die Analyse der Firmenumfrage zeigt.

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Unterstützung und Rat holen sich die Jugendlichen nicht nur online, sondern auch persönlich. Da sind vor allem die Eltern (29,8%) und Lehrpersonen (23,2%) die wichtigsten Bezugspersonen. 

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Da sich die Schüler:innen mehrheitlich auf nur 1-3 Lehrberufe fokussieren, ist es umso wichtiger, mit welchen Tools sie sich informieren. Der Berufs-Finder von Yousty zeigt daher mit Absicht als Resultat 20 passende Lehrberufe an, damit der Horizont erweitert wird.

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Bei über 250 Lehrberufen den Überblick zu behalten und zu wissen, was zu einem passen könnte, ist schwierig. Daher ist es umso wichtiger, sich frühzeitig mit der Berufswahl auseinanderzusetzen. Hier helfen verschiedene Online-Tools (z.B. der Berufs-Finder von Yousty). Wichtig ist aber auch, die Vielfältigkeit der Berufe vor Ort und hautnah zu erleben (Schnupperlehren, Berufsmessen, Infoanlässe...). So erhalten die Schüler:innen Einblicke in verschiedene Berufe und Branchen. Kennt man viele Lehrberufe, weiss man auch, welche miteinander verwandt sind und daher eine gute Alternative wären oder sogar noch bessern zu den schulischen Leistungen passen könnten. 

Wenn sich die Jugendlichen mit der Lehrstellensuche befassen, nutzen sie das Internet. Hier gehört yousty.ch zu den meistgenannten Seiten. Was aber nicht zu unterschätzen ist, sind die Homepages von Firmen. Gute Firmenpages respektive Karriereseiten werden dann auch gut bei Google gefunden, was eine häufige Quelle bei der Lehrstellensuche darstellt.

 

Und wie sieht es bei den Ausbildungsbetrieben aus?

Die Online-Bewerbung wird auch bei Firmen immer beliebter. Es gibt aber noch immer Unternehmen, die es schätzen, wenn man persönlich vorbeikommt. 

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Spannend zu sehen ist, dass der Wunsch nach einer Online-Bewerbung auch mit der Firmengrösse zusammenhängt. Je grösser der Betrieb, desto gewünschter sind Online-Bewerbungen.

 

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Was den Schüler:innen oftmals fehlt, sind klare Angaben bei den Bewerbungsanforderungen. Folgende Reihenfolge zeigt auf, worauf die Firmen im Bewerbungsprozess Acht geben:

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Generell wird gesagt, dass die Rekrutierung von passenden Lernenden schwierig sein kann. Als Gründe werden häufig die schlechteren Noten genannt, die zu jungen Schüler:innen oder dass die Bewerbenden nicht den Anforderungen und Erwartungen entsprechen. 

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Hier ein paar Kommentare:

  • "Wir haben das Gefühl, es wird von Jahr zu Jahr schwerer geeignete Lernende zu finden. Ich erlebe immer mehr, dass die Lernenden die Ausbildung abbrechen, da sie merken, dass es doch nicht ihr Beruf ist. Ich habe das Gefühl sie haben auch weniger Ausdauer etwas durchzuziehen. Eventuell werden sie auch zu wenig auf die Berufswahl bzw. das wahre Berufsleben vorbereitet und verlassen die Schule zu früh (Stichtag verschiebt sich jährlich nach hinten)."
  • "Das Image für unseren Beruf ist nicht gut respektive unser Beruf ist nicht mehr so gefragt."
  • "Viele gute Schüler:innen gehen ans Gymnasium, statt die Vorteile einer Lehre mit Berufsmatura zu nutzen oder diese zu kennen."

Dennoch sind die Ausbildungsbetriebe von der dualen Berufsbildung überzeugt! Die Lehre - auch als Königsweg bezeichnet - wird als optimale Vorbereitung für die Zukunft gesehen.

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Stefanie Näf

Stefanie informiert und unterstützt mit Herzblut die Jugendlichen bei der Lehrstellensuche und will den Schüler:innen aufzeigen, was es für tolle Ausbildungsmöglichkeiten in der Schweiz gibt.