Sind Influencer:innen gute Botschafter:innen in der Berufsbildung?

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Kann man in der Berufsbildung erfolgreich Meinungsmacher:innen für die Rekrutierung von Nachwuchs einsetzen? Christian Brogli von suissetec und Marc Purtschert von Yousty sprechen über die Rolle von Influencer:innen im Leben der Jugendlichen, das Markenbotschafter-Programm von suissetec und dessen Bedeutung für das Lehrstellenmarketing.

In diesem Blogbeitrag:

 

Influencer:innen geben den Ton an

Influencer:innen: Von der älteren Generation belächelt, von der jüngeren gefeiert, nehmen sie im Alltag der Jugendlichen inzwischen eine wichtige Rolle ein. Sie sind es, die den Teenagern sagen, welches Produkt, welche Dienstleistung oder eben welche Unternehmen Top oder Flop sind. „Es ist ein Fakt, dass wir immer mehr Zeit online verbringen“, sagt Christian Brogli. Grund genug für suissetec, auf Influencer Marketing zu setzen. Die Geburtsstunde dieser Idee kam dem Verband mit der Entscheidung, im Jahresbericht nicht nur interne, sondern auch externe Stimmen zu integrieren, die querbeet einen Bezug zur Gebäudetechnik haben. Hierfür konnte suissetec den erfolgreichen Schweizer Mundartsänger Bligg für ein Statement gewinnen, woraus sich dann eine längerfristige Zusammenarbeit entwickelte.

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Abbildung 1: Foto von Christian Brogli, suissetec über Influencer MarketingE

Bligg zielt auf Beeinflusser:innen ab

Suissetec wollte nicht etwa irgendeinen Promi: Bligg ist in erster Linie nämlich nicht nur Musiker, sondern hat ursprünglich Sanitärsinstallateur EFZ gelernt. „Eine meiner besten Entscheidungen“, wie er sagt. Suissetec wollte mit der Kampagne auf eine authentische Art und Weise klarstellen, dass die Branche der Gebäudetechnik spannende und sinnhafte Berufe bietet, bei denen die Jugendlichen die Zukunft der Schweiz mitgestalten können.
Apropos Jugend: „Spricht Bligg denn überhaupt die Generation Z an?“, fragt Marc Purtschert kritisch. Die Zielgruppe dieser Kampagne seien vor allem die „Beeinflusser:innen“, sprich das direkte Umfeld der Jugendlichen bestehend aus der Familie und den Lehrpersonen, lautet die Antwort. Diese dürfe man nicht ausser Acht lassen.
Und: Die Authentizität des Lehrbetriebes ist wichtiger, als jeden Instagram- und TikTok-Trend mitzumachen.

Quelle: YouTube (2021)

Menschen hören auf Menschen

Das Markenbotschafter:innen-Programm von suissetec läuft seit Frühling 2021. Es bestehe nicht nur aus Bligg, sondern auch aus „normalen Menschen wie du und ich“, die mit grosser Leidenschaft in der Gebäudetechnik arbeiten. Die Rückmeldungen dazu seien überwältigend gewesen, erzählt Christian Brogli. Wer als Lehrbetrieb auch auf den Influencer-Marketing-Zug aufspringen will, dem rät Brogli, auf Botschafter:innen aus den eigenen Reihe zu setzen. Das heisst Mitarbeitende, die Feuer und Flamme für ihren Job sind und das den Lernenden auch so weitergeben. „Die heutige Jugend nimmt einem die Superlative nicht ab", stellt Christian Brogli klar. Die Jugendlichen wollen Menschlichkeit und Teamspirit, Verantwortung und einen sicheren Arbeitsplatz. "Es steht und fällt mit der Authentizität." Doch damit nicht genug: Beim Influencer Marketing ist auch Geduld und Ausdauer gefragt. Es sei ein ganzer Strauss an Massnahmen, erklärt Christian Brogli und vergleicht die ganze Angelegenheit mit einem Marathon.

Kurzum: Es braucht keinen A-Promi, um Lernende für sich zu gewinnen. Du kannst genau so auf deine eigenen Mitarbeitenden setzen und mit ganz viel Mut, Leidenschaft und Ausdauer das Influencer Marketing angehen.

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Robin Villoz

Robin arbeitet seit vielen Jahren in Bereich der Berufsbildung. Er weiss nicht nur wie die Jugendlichen nach Lehrstellen suchen sondern weiss auch, worauf Lehrbetriebe in der Rekrutierungsphase achten sollten für eine erfolgreiche Rekrutierung.

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