Gymi oder Lehre

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Du weisst nicht, ob du eine Lehre machen oder ins Gymnasium gehen sollst? Wir zeigen dir, was die jeweiligen Vorteile sind, damit du die richtige Entscheidung für dich treffen kannst. 💭

 

In diesem Blog-Beitrag:

 

Ausbildungswege in der Schweiz 📚

In der unteren Grafik siehst du, welche Ausbildungswege in der Schweiz möglich sind. Du siehst, dass du nach einem Gymnasium an die Universität kannst, um zu studieren. Du kannst aber auch nach einer EFZ-Lehre mit Berufsmatura ein Studium an einer Fachhochschule beginnen. Wenn du dann noch ein Passerellenjahr anhängst, kannst du nach der Lehre sogar an die Uni!

Du siehst also, dass du auch nach einer Lehre, ein Studium an einer Fachhochschule oder an einer Uni machen kannst. Du sammelst also nicht nur Berufserfahrung, sondern dir stehen danach die Türen für ein Studium offen. Toll, oder?

Schweizer Bildungssystem

 

Die Lehre 🌟

Eine Lehre ist eine berufliche Grundbildung, in der du einen Beruf erlernst. Du erwirbst berufsfachliche Kenntnisse und Fertigkeiten und erhältst nach der 3-4-jährigen Ausbildung das eidgenössische Fähigkeitszeugnis EFZ. All diese Kenntnisse und Kompetenzen werden durch Theorie und Praxis vermittelt. Während der Lehre gehst du 1-2 Tage in die Berufsschule und verdienst natürlich einen Lehrlingslohn, der nach jedem Jahr ansteigt. Mit dem EFZ wird dann das Ausüben des Berufs und der Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht. Somit hast du nach der Lehre gute Chancen auf einen Job im Schweizer Arbeitsmarkt.

 

Vorteile einer Lehre ✅

  • Super Kombi von Theorie (Schule) und Praxis (Arbeit)

  • Guter Einstieg in die Arbeitswelt

  • Viele spannende Weiterbildungsmöglichkeiten (Fachhochschule, Uni...)

  • Erster eigener Lohn

  • Für eine erfüllende Zukunft und Karriere mit gutem Lohn braucht es kein Gymi.

  • Jugendliche mit einem Lehrabschluss sind im Arbeitsmarkt überdurchschnittlich erfolgreich.

 

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Beruf und Studium kombinieren 🤝

Die Berufsmaturitätsquote ist in den letzten Jahrzehnten stetig leicht angestiegen (SKBF, 2018). Damit du nach einer Lehre ein Studium beginnen kannst, brauchst du die Berufsmatura. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Berufsmatura zu absolvieren:

  1. Die Berufsbegleitende Matura (BM 1) ist für gute Sekundarschüler:innen eine Möglichkeit, die Berufsmatura während der Lehre zu erlangen. Du solltest für die Berufsmatura motiviert sein, gute schulische Leistungen bringen und Lernbereitschaft zeigen. Es ist zwar strenger, als die Lehre ohne Berufsmatura, dafür hast du danach direkt die Möglichkeit, ein Studium an einer Fachhochschule zu beginnen. Gleichzeitig ist die Möglichkeit der berufsbegleitenden Berufsmaturität für viele Jugendliche auch eine Bedingung, um überhaupt eine Berufslehre zu wählen und nicht in ein Gymnasium oder eine Fachmittelschule einzutreten. Somit hast du einen Lehrabschluss in der Tasche, kannst auf diesem Beruf arbeiten oder ein Studium beginnen. Toll, oder?
  2. Du kannst die Lehre auch ohne Berufsmatura machen und diese dann nach der Lehre nachholen (BM 2). Dieser Weg ist schulisch ein bisschen weniger streng, dafür musst du danach noch ein zusätzliches Jahr für die Berufsmatura einrechnen.

Mehr Informationen zur berufsbegleitenden Berufsmatura findest du hier:

 

Die Lehre mit Berufsmatura

 

Lohnentwicklung 💸

  • Junge Menschen, die zuvor eine Berufsbildung durchlaufen haben, haben nach einer höheren Berufsbildung signifikant höhere Einkommen  als diejenigen mit einem Gymnasium-Abschluss. 
  • Aktuelle Lohndaten zeigen, dass der Durchschnittslohn für Jugendliche mit einer höheren Berufsbildung bereits ein Jahr nach Abschluss der Ausbildung um etwa 20% höher ist als vor der Ausbildung. (Quelle: Bildungsbericht 2023)
  • Dies erklärt sich mit der fehlenden Arbeitsmarkterfahrung der Jugendlichen, die von der Allgemeinbildung/vom Gymnasium kommen.

 

Was ist eine höhere Berufsbildung?

Nach der Lehre kannst du dich anhand einer höheren Berufsbildung in deinem Beruf spezialisieren. Im Gegensatz zur Schulausbildung oder zur Grundausbildung, die oft breitere Fächer abdecken, konzentriert sich die Höhere Berufsbildung auf praktische Fähigkeiten und Kenntnisse, die direkt im praktischen anwendbar sind. 

 

Weiterbildungsmöglichkeiten & Arbeitssituation 🚀

Wusstest du, dass drei von vier Lernenden mit einer Berufsmaturität innerhalb von fünf Jahren nach dem Abschluss eine höhere Berufsbildung beginnen?

  • 57% von ihnen studieren an einer Fachhochschule
  • 10% beginnen eine höhere Berufsbildung - meist an einer höheren Fachschule
  • knapp 5% starten  ein Studium an einer Universität oder an einer pädagogischen Hochschule (Quelle: Trede et al., 2020). 

 

Gymnasium 🏫

Das Gymnasium ist ebenfalls eine Möglichkeit, dich auf ein Studium an einer Hochschule (Universität, ETH oder Fachhochschule) vorzubereiten. Während der gymnasialen Maturität wird das Allgemeinwissen der Schüler:innen erweitert mit dem Ziel, die Hochschulreife zu erlangen. Das Gymnasium ist für leistungsstarke Jugendliche, da die Lernbereitschaft und das Leistungsvermögen eine wichtige Rolle spielen. Mehr Informationen zur Zulassung, dem Inhalt und der Dauer des Gymnasiums findest du hier.

Im Gegensatz zur Lehre, verdienst du im Gymnasium während einigen Jahren nichts und meistens folgt dann ein Studium, in dem du ebenfalls nichts verdienst. Erst einige Jahre später, wirst du im Arbeitsmarkt Fuss fassen und Geld verdienen.

 

Warum also nicht eine Lehre mit Berufsmatura machen, dabei Geld verdienen und danach ein Studium beginnen? Worauf wartest du?

 

Hast du Fragen dazu? Wir sind gerne für dich da.

 

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Stefanie Näf

Stefanie informiert und unterstützt mit Herzblut die Jugendlichen bei der Lehrstellensuche und will den Schüler:innen aufzeigen, was es für tolle Ausbildungsmöglichkeiten in der Schweiz gibt.